Die Tour de Provence, organisiert vom Moto Club Sénas Durance, hat für eine Handvoll AMAL-Mitglieder mittlerweile beinahe Traditionsstatus. Dies, weil die Tour erstklassig organisiert ist und jedes Jahr aufs Neue mit schönen Streckenführungen durch spektakuläre Landschaften zu überzeugen weiß.
Auf der anderen Seite ist diese Tour nicht zu unterschätzen, denn fünf Tage mit Tagesetappen von 200–250 km, oft anspruchsvollen Bergetappen sowie teils extremen Temperaturen erfordern eine verlässliche Maschine.

Wenn einem das jedoch noch nicht reicht, kann man es auch so machen wie unsere zwei AMAL-Mitglieder Pascal Petitjean und Roland Weiler, und sowohl die Anreise als auch die Rückfahrt zur Tour de Provence – jeweils rund 850 km – auf derselben Vorkriegsmaschine unternehmen, mit der man auch die Tour selbst bestreitet. Dafür braucht man neben viel Vertrauen in sein 90 Jahre altes Motorrad auch eine gute Portion Mut (und vielleicht auch noch ein ganz kleines bisschen Verrücktheit…).
Am 23. August sollten sich die beiden dann auf den Weg machen, um in zwei Tagesetappen hinunter nach Sénas zu fahren. Bevor die Tour am Mittwoch offiziell begann, fuhren Pascal und Roland noch ein wenig durch Südfrankreich und zeigten ihren Maschinen sogar das Meer.

Am Donnerstag, dem zweiten Tag, ging es dann auch schon auf den Mont Ventoux, wo man auf dem Gipfel die Gelegenheit nutzte, schöne Fotos über den Wolken zu machen. Am Donnerstagmittag war ein Zwischenstopp und Mittagessen in der Manade Agu, einer Stierzucht in Eyguières, eingeplant, wo den Teilnehmern gezeigt wurde, wie mit Hilfe von Pferden ein junger Stier aus seiner Gruppe isoliert und markiert wird.
Am fünften Tag, nach über 888 km, fand man sich schließlich wieder in Sénas ein, um an den Abschlussfeierlichkeiten auf dem Rathausplatz und dem anschließenden Abschlussessen teilzunehmen.

Unsere beiden Kollegen, Pascal und Roland, machten sich anschließend direkt auf den Heimweg und legten neben den 120 km vom Morgen weitere 360 km Richtung Norden zurück. Am nächsten Tag kamen die beiden nach über 3000 km wohlbehalten und ohne Panne wieder in Luxemburg an.
Die AMAL dankt dem Moto Club Sénas Durance für die gute Organisation und die wunderschöne Tour und zieht den Hut vor seinen beiden Mitgliedern, Pascal und Roland, die in zehn Tagen mehr Kilometer auf 90 Jahre alten Maschinen zurückgelegt haben, als so mancher Motorradfahrer mit seinen modernen Maschinen in einem Jahr fährt. Ein schönes Beispiel für die Leidenschaft zur alten Mechanik.
Weitere Bilder in der folgenden Gallerie: